Datenbooster für Individualgastronomie:

Das Dashboard von ECHT Gastro Partner auf Basis von Azure Synapse Analytics

Die Gastronomie liegt der ECHT Gastro Partner GmbH im Blut: Der Mutterkonzern, die Nordmann Unternehmensgruppe, vereint seit mehr als 100 Jahren die Rolle als Produzent, Hersteller, Lieferant und Gastronom. Deshalb hat sich ECHT Gastro Partner zum Ziel gesetzt, die Gastronomie-Branche fit für die Zukunft zu machen. Mit dem ECHT Dashboard auf Basis von Azure Synapse Analytics ermöglicht der Mittelständler insbesondere Individualgastronom*innen den vollen Überblick über ihre Betriebe: transparent, schnell und tagesaktuell. So können Inhaber*innen früher auf Veränderungen reagieren und gezielter Anpassungen vornehmen.

Die Herausforderung: Zahlreiche Inselsysteme, großer Zeitaufwand und Infos nur im Rückblick

Für Gastronom*innen beginnt der Arbeitstag früh und dauert lang. Zehn Stunden und mehr sind keine Seltenheit. Tagsüber muss der Betrieb laufen mit Wareneinkauf, Personalplanung, Veranstaltungsorganisation und vielen weiteren Aufgaben. Nach Ladenschluss folgt das Bezahlen von Rechnungen oder die Analyse betriebswirtschaftlicher Zahlen. Dabei wollen die Gastronom*innen doch eigentlich vor allem eines: gute Gastgeber*innen sein. „Den sogenannten Individualgastronom*innen fehlt es an digitaler Unterstützung für ihre Tätigkeiten. Die Tools am Markt sind fast ausschließlich auf die großen Systemketten zugeschnitten und für die einzelnen Betriebe oft zu teuer“, erklärt Nils Grewe, Projektleiter digitale Transformation bei der ECHT Gastro Partner GmbH. „Um sich einen zahlenbasierten Überblick über den Betrieb zu verschaffen, haben Gastronom*innen zwei Möglichkeiten: Entweder zeitaufwendig und mit guten Excel-Kenntnissen alle Zahlen aus Kassen-, Lohn- und anderen Backoffice-Systemen händisch zu einer Gesamtauswertung zusammenzuführen oder kostenintensiv eine Gastronomie-Beratung zu beauftragen.“ Doch beide Varianten ermöglichen lediglich den Blick zurück. Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) und die Summen und Saldenliste (SuSa), die die Datengrundlage dafür bilden, werden von Steuerberatungen erst mit einem Zeitversatz von ein bis zwei Monaten zur Verfügung gestellt. „Erst dann stellt sich heraus, dass z.B. zu teuer eingekauft, der Verkaufspreis nicht angepasst wurde oder dass die Umsätze nicht stimmen“, sagt Nils Grewe. „Gerade in Zeiten von steigenden Preisen und hoher Inflation kommen Transparenz und somit die Möglichkeit zur Anpassung dann in vielen Fällen zu spät.“

Aus diesem Grund hat sich ECHT Gastro Partner GmbH das Ziel gesetzt, diese Betriebe bei der Digitalisierung zu unterstützen. Mit einem einzigen Tool sollen alle Backoffice-Arbeiten intelligent dargestellt und somit einfacher und schneller erledigt werden können. Die Geburtsstunde des ECHT Dashboards – einer Plattform, die all das möglich macht. „Wir haben so unsere eigenen Gastronomie-Objekte bereits umfangreich digitalisiert. Dieses Wissen und diese Erfahrungen möchten wir nun in Form der Plattform mit der Individualgastronomie teilen“, sagt Christoph Kreutz, Geschäftsführer bei der ECHT Gastro Partner GmbH. Die technische Grundlage für das ECHT Dashboard war schnell gefunden: „Die Unternehmensgruppe hat sich bereits 2019 für den Schritt in die Cloud entschieden. Wir wollten damals die Langsamkeit der On-Prem-Welt hinter uns lassen“, erzählt Dirk Meier, IT-Leiter bei der Nordmann Unternehmensgruppe. „Wir kannten Microsoft Azure und seine Vorteile bezüglich Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und die Vielfalt der Services.“ So startete der Mittelständler gemeinsam mit Microsoft Partner Allgeier in die Entwicklung.

Die Lösung: Volle Datentransparenz auf Cloud-Basis erlaubt schnellere Reaktionszeit

Nach vier Monaten war das Dashboard fertig entwickelt – es wird mittlerweile von zwölf Gastrobetreiber*innen in Deutschland genutzt. „Gemeinsam mit ECHT Gastro Partner und Microsoft FastTrack konnten wir die notwendigen Ressourcen und Kompetenzen schnell zusammenbringen“, berichtet Alex Dean, Head of Data Analytics bei der Allgeier (Schweiz) AG. „Entscheidend für die Schnelligkeit waren aber Power BI und Azure DevOps. Über Power BI konnten wir die Datenquellen direkt anbinden und im Modell darstellen, DevOps und GitHub ermöglichten den parallelen Aufbau der gesamten Cloud-Struktur. So konnten wir die Agilität des Projektes optimal abbilden.“

Heute werden Rechnungs-, Lohn-, Kassen- und SAP-Daten mittels Azure Data Factory-Pipelines in einem Data Lakehouse auf Basis von Azure Synapse Analytics gesammelt. Dort werden die Rohdaten bearbeitet und einer Qualitätskontrolle unterzogen. Machine Learning-Algorithmen helfen beim Matchen der Daten. „So können beispielsweise Daten von Mitarbeitenden aus dem Lohn- mit denen im Kassensystem verknüpft werden, auch wenn die Namen nicht 100 Prozent deckungsgleich sind“, erklärt Alex Dean. „Das funktioniert zum Beispiel auch für die Zusammenstellung eines Gesamtpreises für ein bestimmtes Produkt im Warenbestand, auch wenn verschiedene Lieferanten es unterschiedlich benennen.“ Abschließend wandern die Daten in ein Data Warehouse, ebenfalls auf Basis von Azure Synapse. Von dort aus können die bereinigten und modellierten Daten via Power BI im Dashboard angezeigt werden. Daraus entstehen betriebswirtschaftliche Auswertungen, Kostenreports und Trendanalysen quasi von allein. Über das sogenannte Partner Mapping, eine Applikation auf Basis von Power Apps, Power Automate und Power Platform, kann ECHT Gastro Partner auch hier Dubletten vereinheitlichen. Die Trefferquote liegt bereits bei rund 98 Prozent. „Mit Azure Synapse hat man alles, was man braucht, in einem Paket und aus einer Hand. Für ein Cloud Data Warehouse gibt es nichts Besseres“, schwärmt Alex Dean.

Im Front End werden die Auswertungen für die Gastwirt*innen ganz einfach via Power BI Embedded und mit Single Sign On im Dashboard sichtbar. Wenn ein Betrieb beispielsweise im Vergleich zum Umsatz hohe Fixkosten hat, können sich die Inhaber*innen genau anschauen, wie und wann der Umsatz gemacht wird. So lässt sich etwa feststellen, an welchen Wochentagen und zu welchen Zeiten das meiste Essen verkauft wird. „Mit den tagesaktuellen Kennzahlen zu Einkaufspreisen, Wareneinsatz- oder Personalquote sehen Gastronom*innen sofort, wo sie stehen und wo Optimierungen notwendig sind“, beschreibt Christoph Kreutz. Mögliche Stellschrauben können geänderte Ruhetage, eine angepasste Personalplanung oder auch ein Barkonzept am Abend sein. „Durch die neu gewonnene Transparenz kann man heute viel schneller reagieren als früher“, sagt Christoph Kreutz. „Auch Änderungen im Konzept oder der Karte sind bereits am nächsten Tag sichtbar.“

 
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Die Cloud bringt nicht nur für die Gastronom*innen zahlreiche Vorteile, sondern auch für ECHT Gastro Partner. „Dank der Cloud-Technologie können wir Dinge schnell und agil ausprobieren und Projekte zügiger umsetzen“, berichtet Dirk Meier. „Die neue Lösung eröffnet nun völlig neue Business Cases, Services für die Kundeninteraktion können neu gedacht werden und über die Datenpunkte ergeben sich auch neue Möglichkeiten in Richtung Industrie.“ 

Ein Pluspunkt von Microsoft Azure wird vor allem in der Zukunft noch intensiver zum Tragen kommen: Skalierbarkeit bei überschaubaren Kosten. Denn das Dashboard soll natürlich weiterwachsen, noch mehr Gastwirt*innen entlasten und mittels Benchmarking künftig auch den Vergleich mit Mitbewerbern möglich machen. „Wir wollen eine Wissensdatenbank zur Optimierung branchenspezifischer Prozesse aufbauen. Dafür muss die Lösung in jede beliebige Richtung skalieren können. Wir werden Technologien austauschen und Machine Learning weiter testen. Das geht nur in Microsoft Azure“, fasst Dirk Meier zusammen.

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