Aufgefrischter People Picker
Bisher musste ein separater Claims Provider (z.B. LDAPCP) auf einem SharePoint Server konfiguriert werden, um über den People Picker Benutzer zu suchen und zu validieren, wenn für die Authentifizierung ein Trusted Identity Provider (z.B. SAML 1.1) genutzt wird.
In SPSE wurde der People Picker verbessert und kann nun Benutzer und Gruppen anhand ihrer Profile in der User Profile Service Application auflösen. Somit entfällt der Claims Provider.
Windows Server Core-kompatibel
Ein sehr lang erwartetes und interessantes Feature für die Administratoren ist die Installation von SPSE auf Windows Core Servern. Es ermöglicht die Bereitstellung von SharePoint auf ressourcensparenden Windows-Installation ohne den Overhead des Windows UI. Die Administration erfolgt komplett via Remote Administration und PowerShell. Mindestvorrausetzung für solche Szenarien ist die Installation von Windows Server 2022 Core.
Integration von Power Apps und Power Automate
Für Hybrid-Farmen stehen 2 neue Befehle in der Befehlsleiste für Document Libraries und Lists zur Verfügung.
Über diese Befehle gelangt der Benutzer direkt in Power Apps- und Power Automate-Dienstseiten. Mit Hilfe des Online Data Gateways ist es möglich, mit Power Apps und Power Automate auch auf SharePoint On-Premise-Ressourcen zuzugreifen. Somit ist ein Ersatz von InfoPath mit Hilfe der Power Plattform auch auf On-Premise Servern möglich.
Weitere Neuerungen und Verbesserungen
Es gibt viele weitere Neuerungen in SPSE, die genannt werden sollten:
- Support für das TLS 1.3 Protokoll für erhöhte Sicherheit (ab Windows Server 2022)
- Standardmässig unterstützt SPSE die «Strong TLS Encryption» Standards des neuen Windows Server 2022 und verschlüsselt sämtliche SharePoint-Seiten
- SharePoint-PowerShell wurde vom Snap-In zum vollwertigen Modul umgewandelt.
Somit stehen SharePoint-Befehle in sämtlichen PowerShell-Konsolen zur Verfügung, ohne dass dafür die SharePoint-Management-Shell genutzt werden, oder das Snap-In extra geladen werden muss. Ein cooles Feature😊 - Die SharePoint-Suche kann neu SharePoint-Listen und Listeninhalte moderner Seiten durchsuchen und die Resultate auflisten.
- Diverse Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit beim Arbeiten mit modernen Seiten.
- Thumbnails für Bilder und Dokumente können neu in Kachelansichten in den Dokumentbibliotheken dargestellt werden.
Fazit
Der Umstieg von früheren SharePoint-Versionen lohnt sich. Dies insbesondere aufgrund der Verbesserungen im Bereich der Security, z.B. OpenID Connect oder des People Picker.
SPSE unterstützt den Schritt in Richtung SharePoint Hybrid oder SharePoint Online besser als seine Vorgänger, dies allein aufgrund der UI-Verbesserungen und der Integration von Power Apps und Power Automate. So können vorgängig bestehende InfoPath-Lösungen Schritt für Schritt durch Power Apps abgelöst werden, ohne den gesamten On-Premise Content nach SharePoint Online zu migrieren.
Ein weiteres Argument ist, dass Microsoft M365 Online Lizenzen und die User CALs gleichsetzt. Das heisst, Kunden sind nicht mehr gezwungen, für On-Premise-Bereitstellung User CALs zu kaufen, sondern sie können ihre bestehenden M365 Lizenzen verwenden, vorausgesetzt der Kunde hat eine aktive Software Assurance für SPSE. Andernfalls muss man ein Downgrade auf SPS 2019 durchführen.