Microsoft Dev Box: Lohnt sich eine Investition?

Blogbeitrag: MS Dev Box - Lohnt sich die Investition?
Allgeier Blog Microsoft Dev Box: Lohnt sich eine Investition?
Microsoft Dev Box ist ein Azure Cloud Service, der seit August 2022 als öffentliche Vorabversion zur Verfügung steht. Der Service bietet Self-Service-Zugriff auf leistungsstarke, vorkonfigurierte und zum Programmieren einsatzbereite cloudbasierte Arbeitsstationen, sogenannte «Dev Boxen». Wir haben MS Dev Box unter die Lupe genommen und verraten, ob sich eine Investition lohnt.

Was ist MS Dev Box?

Microsoft präsentierte auf der Microsoft Build 2022 den neuen Cloud-Dienst Microsoft Dev Box, der vorkonfigurierte Arbeitsstationen bereitstellt, mit Hilfe derer man unmittelbar Entwicklungen, Tests oder andere Deployment-Prozesse implementieren oder starten kann. Die Arbeitsstationen befinden sich in der Cloud und werden dort auch verwaltet. Im Gegensatz zu virtuellen Computern in Azure bietet MS Dev Box mehr Verwaltungsmöglichkeiten und Sicherheitseinstellungen (z.B. Berechtigungen für die Erstellung und Nutzung von Arbeitsstationen).

Da sich das Service derzeit noch in der Public-Preview-Phase befindet, ist es nicht in allen Regionen verfügbar. In Europa bieten beispielsweise zwei Datacenter (Westen, Norden) MS Dev Box an, wobei Nutzung und Speicher (wie bei virtuellen Computern) separat über den Verbrauch abgerechnet werden.

Aktuell werden zwei Arbeitsstationen (4 vCPU mit 16GB RAM zu 0.51 CHF/Stunde bzw. 8 vCPU mit 32 GB zu 1.005 CHF/Stunde) und ein SSD Speicher von 256GB bis 1TB (0.054 – 0.214 CHF/Stunde) angeboten. Zudem werden pro Benutzer (nicht pro Arbeitsstation) folgende Lizenzen benötigt:

  • Windows 11 Enterprise oder Windows 10 Enterprise
  • Microsoft Endpoint Manager
  • Azure Active Directory P1

Wie immer gilt auch hier: Ein Speicher verursacht Kosten – auch dann, wenn die Arbeitsstation heruntergefahren wurde.

Mit MS Dev Box können Automatisierungen genutzt werden, die Arbeitsstationen starten und beenden. Zukünftig wird es auch die Möglichkeit geben, Arbeitsstationen in den «Hibernation» Modus zu setzen, um den Startprozess zu beschleunigen. Dadurch kann man dann einfach an dem Punkt weiterarbeiten, an dem man aufgehört hat. Zwar sind auch bei normalen virtuellen Computern Automatisierungen möglich, aber mit dem Dev Box Center können virtuelle Maschinen per Images und unterschiedlichen Berechtigungen verwaltet werden.

Ein Dev Box Center kann man sich wie einen Container, der mehrere Projekten aufnimmt, vorstellen. Mit einem Projekt können so genannte Dev Box Pools zur Verfügung gestellt werden. Vereinfacht gesagt ist ein Dev Box Pool die Vorlage eines vorkonfigurierten virtuellen Computers – mit dem Unterschied, dass unterschiedliche Rechte zur Verwendung und Administration vergeben werden können.

Ist ein Benutzer/Entwickler auf ein oder mehrere Dev Box Pools berechtigt, kann er unter https://devbox.microsoft.com einen virtuellen Computer erstellen/starten/stoppen und remote darauf zugreifen. Es gibt verschiedene Berechtigungen/Rollen, um Projekte, Images, Netzverbindungen und die Dev Box selbst zu verwalten. Der Dev Box Service ist komplett in die Infrastruktur und Services von Azure eingebunden bzw. baut auf ihnen auf. Wichtige Services sind Netzwerkverbindungen, Identitäten und die App Compute Gallery, mit der eigene vorkonfigurierte Images in unterschiedlichen Versionen für die Dev Box Pools genutzt werden können. Darüber lässt sich ein kompletter Lifecycle für unterschiedliche Projekte definieren und weiterentwickeln.

Welche Vorteile bietet MS Dev Box?

Microsoft Dev Box ist ein Service, das Management und Verwaltung von unterschiedlichen Arbeitsstation anhand von vordefinierten Vorlagen (sogenannte Dev Box Definitions) ermöglicht. Jedoch fallen erst im Zuge der Instanziierung von Arbeitsstationen Kosten an. Deshalb lohnt sich der Einsatz auch schon für kleine Teams oder unterschiedliche technologische Projekte. Die Bereitstellung der vorkonfigurierten und dadurch sofort einsatzbereiten virtuellen Computer spart Zeit, hilft Konventionen einzuhalten und erhöht die Qualität.

Bei grösseren Unternehmen mit mehr Entwicklungsteams oder mehrstufigen, kontinuierlichen Deployment-Prozessen bietet die Rollen- und Berechtigungsverwaltung von Dev Box die Möglichkeit, einen Self-Service-Character bei der Bereitstellung von virtuellen Computer abzubilden. Je nach Berechtigung kann ein Entwickler, Testmanager etc. seine virtuellen Computer sowohl für die Entwicklung selbst als auch die dafür notwendigen Server erstellen, ausführen und wieder löschen. Der Verwalter der Projekte kann genau definieren, welche virtuellen Computer zur Verfügung stehen und die instanziierten Computer verwalten. Die Integration von Azure DevOps bietet auch hier einen kontrollierten Deployment- und Development-Prozess.
Für Unternehmen, die von externen Mitarbeitern unterstützt werden, bietet die Benutzerverwaltung und der Self-Service-Character den Vorteil, dass die Infrastruktur komplett in der Cloud zur Verfügung gestellt werden kann. Der externe Mitarbeiter kann sich im Browser unter https://devbox.microsoft.com mit dem Account des Unternehmens anmelden und anschliessend wie ein interner Mitarbeiter arbeiten. Da auch hier die Netzverbindungen und das Identity-Management von Azure zum Einsatz kommen, sind Sicherheit bei der Kommunikation und Identifikation gewährleistet – mit dem grossen Vorteil, dass externe Mitarbeiter sofort mit der Arbeit beginnen können. Gerade bei zeitkritischen Projekten oder technischen Problemen ist diese Funktion von entscheidender Bedeutung.

Lohnt sich eine Investition?

Wie bereits erwähnt, ist Microsoft Dev Box seit August 2022 in der öffentlichen Vorschau verfügbar, wobei die bereitgestellten Images überwiegend Standardimages der virtuellen Computer sind. Mit der Zeit dürften jedoch noch weitere Images für die Entwicklung bzw. Server Komponenten folgen. Leider können im Moment nur eigens definierte Images aus der Azure Compute Gallery verwendet werden, die auf Windows OS basieren.

Ob sich der Einsatz des Microsoft Dev Box Service daher lohnt? Ja, weil trotz Vorschau-Phase einfach Vorlagen und Regeln zur Entwicklung und weitere Deployment-Stufen definiert werden können. Der Self-Service-Character der Dev Boxen hilft zudem, Wartezeiten zu verkürzen und Qualität zu steigern.

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