Aus dem Nähkästchen: Data Science-Konferenz Schweiz

Allgeier Blog Aus dem Nähkästchen: Data Science-Konferenz Schweiz

Die wichtigste Konferenz für angewandte Datenwissenschaften in der Schweiz feiert 2023 ihr erstes grosses Jubiläum: Bereits zum 10. Mal findet die IEEE Swiss Conference on Data Science vom 22. – 23. Juni in Zürich unter der Organisation des interdisziplinären Expertennetzwerkes data innovation alliance (d+i), dessen Mitglied auch Allgeier ist, statt. Ein guter Grund, um mit Dr. Melanie Geiger, Teil des Organisationskomitee der ersten Stunde und Deputy Managing Director der d+i, über die Entwicklung der letzten Jahre und die Erwartungen an die nächsten zu sprechen.

Melanie, Du warst gleich von Anfang an dabei. Wie hat sich die Swiss Data Science Conference entwickelt?

Ja, damals war ich sogar noch wissenschaftliche Mitarbeiterin der ZHAW School of Engineering. Zu der Zeit war Data Science noch viel weniger bekannt und noch weniger verbreitet. Wir wollten damals zeigen, dass in der Forschung richtig coole Sachen entstehen und daher die beiden Welten Forschung und Business zusammenbringen, damit beide voneinander profitieren können. Dieses Ziel hat sich übrigens in all den Jahren nicht verändert: Noch heute geht es vor allem um Wissenstransfer und Diskussion. Was können die einen? Was brauchen die anderen? Welche Probleme oder Bedenken gibt es? – das sind alles Schwerpunktthemen.

Wenn Data Science so wenig bekannt war, wie wurde die Konferenz schliesslich zu so einem Erfolg? 

Tatsächlich trafen wir mit dem Thema anscheinend den Nerv, denn gleich beim ersten Mal hatten wir unglaubliche 80 Teilnehmer. Es hat uns selbst überrascht, dass es schon damals so viele Interessierte und Gleichgesinnte gab. 2015 waren es dann bereits mehr als doppelt so viele Teilnehmer und ab 2017 sind wir dann aus der Hochschulumgebung rausgewachsen und haben eine professionelle Konferenz auf die Beine gestellt.

Für wen ist die Data Science interessant?

Wir rechneten ursprünglich mit einer 50:50 Teilnahme von Akademikern und Vertretern aus der Wirtschaft. Tatsächlich hatten wir aber von Anfang an mehr Business-Gäste. Das war für uns Wissenschaftler eine tolle Erfahrung, weil wir gesehen haben, dass sich auch die Wirtschaft für Data Science und KI interessiert und sich damit beschäftigt. Es macht grossen Spass zu sehen, dass unser Motto „Together we move faster“ voll aufgeht, denn die d+i ist ja ein Netzwerk aus Firmen und Hochschulen.

Und sind bestimmte Branchen oder Bereiche stärker als andere auf der Data Science vertreten?

Die offensichtliche Begeisterung ist in der Tat sehr branchenabhängig. Man kann sagen, dass beispielsweise Versicherer, Banken oder Retailer stark an KI und Datensteuerung interessiert sind. Die haben sogar schon eigene Abteilungen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Während andere Branchen dem Ganzen noch sehr zurückhaltend entgegenstehen und sich beispielsweise mit Garantiefragen beschäftigen. Wir haben deshalb auch Workshops für diese Branchen entwickelt, um auch hier Wege aufzuzeigen, wie man Data Science effektiv und sicher nutzen kann.

Wie viele Teilnehmer erwartet Ihr dieses Jahr?

Dieses Jahr rechnen wir mit unglaublichen 700 Teilnehmern aus aller Welt. Das ist für eine Fachkonferenz – noch dazu in Europa – riesig und hat sicher auch mit unserem internationalen Partner, der IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers), zu tun. Der weltweit grösste technische Berufsverband mit Sitz in New York ist das Netzwerk schlechthin für Akademiker aus dem Engineering.

Was erwartet mich, wenn ich dieses Jahr zur Data Science komme?

Wir starten am Donnerstag, den 22. Juni mit den Workshops, die dieses Jahr aussergewöhnlich gut gebucht sind. Für uns ist das ein Zeichen, dass Teilnehmer nicht mehr nur passiv informiert werden möchten, sondern mitmachen, miterleben und lernen wollen. Das ist eine schöne Entwicklung. Am Freitag, den 23. Juni, geht es dann mit Präsentationen, Diskussionen und Talkrunden weiter.

Was sind denn aus Deiner Sicht die Trend-Themen auf der Data Science?

Data Science ist sowohl für die Forschung als auch die Unternehmen ein absoluter Hype. KI-Themen sind besonders im Fokus und werden mittlerweile als Thema ernst genommen. Dabei geht es sowohl um NLP, ChatGPT oder Chatbots, aber auch um generative KI.

Welche Rolle spielt KI für Unternehmen?

KI wird für Unternehmen immer wichtiger. Daraus resultiert auch ein weiteres wachsendes Thema, nämlich ethische Aspekte, also was darf eine KI und was nicht, wo liegen Grenzen? Man hört es ja auch aktuell stark in den Medien, dass diese Entwicklungen einen Rahmen benötigen. Daher haben wir für das d+i Netzwerk auch bereits einen Ethik-Kodex entwickelt, der den Umgang mit KI festlegt. Mittlerweile beschäftigen sich aber auch immer mehr Akademiker mit dem Thema Ethik und Fairness. Dieses Thema wird uns noch länger begleiten und wichtiger werden, je mehr KI kann. Denn Ethik hat ja auch nicht nur mit Begrenzung zu tun, sondern vor allem mit Erziehung und Umgang.

Das ist wirklich alles wahnsinnig spannend, wir könnten noch ewig weiter fragen. Aber Du hast so kurz vor der Konferenz alle Hände voll zu tun. Deshalb ganz vielen Dank, liebe Melanie, für die vielen interessanten Einsichten.

Wir von Allgeier freuen uns schon sehr auf die IEEE Swiss Conference on Data Science (SDS2023) und dass wir dieses Jahr mit einem eigenen Workshop zum Thema „Creating a Modern Data Lakehouse“ am 22. Juni 2023 von 13:00 – 16:00 Uhr dabei sind. 

 

Zur Person:

Dr. Melanie Geiger ist heute Deputy Managing Director bei der data innovation alliance. Sie hat bereits in zahlreichen Innovationsprojekten gearbeitet und an der Universität Neuchâtel promoviert. Die SDS-Konferenzreihe hat sie von Anfang an mitgeprägt.

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